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Werke von Maximilian Schmidt

 

Maximilian Schmidt
 
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Christ und Jude

Erzählung
 

 Schauplätze:München, Pullach
 Erschienen:unbekannt
 Spielt in den Jahren:im Mai, um 1890
Die Zeit lässt sich am sechzigsten Geburtstag von Herrn Breitsamer festmachen, der 1848 Offizier hätte werden können.
 Lesen/Herunterladen:PDF
 Inhalt:Am Marsfeld in München lebt die Familie Breitsamer. Tochter Marianne verliebt sich in einen unbekannten Maler, der sich schließlich als Baron Felseck herausstellt. Marianne fühlt sich getäuscht und verlobt sich mit ihrem Freund aus Kindheitstagen, dem Juden Ernst Wehringer, der gerade um ihre Hand anhält. Ihr Bruder Ernst, der die Ehre seiner Schwester durch den Kontakt mit Felseck gefährdet sah, fordert diesen zum Duell auf und gewinnt dieses. Als er im Anschluss von dessen ehrenhaften Absichten des Barons seiner Schwester gegenüber überzeugt ist, hilft er mit, Marianne und Felseck eine zweite Chance zu verschaffen. Ernst Wehringer gibt Marianne schließlich auch frei. Parallel zu dieser Erzählung findet der im Vorruhestand befindliche Cäsar Dohn seine Jugendliebe Greti und kann erneut ihr Herz gewinnen und den Vater überzeugen, ihm die Hand seiner Tochter zu überlassen.
 Anmerkungen:Der Titel des Buches ist etwas irreführend. Das Thema Jude und Christ kommt zusammengefasst auf maximal zwei der insgesamt 176 Seiten vor. Der Versuch von Maximilian Schmidt ist erkennbar, Vorurteile allgemein und gegen Juden im Besonderen aufzubrechen. Die Moral der Geschichte soll sein: Der Christ verzichtet nicht, der Jude dagegen lässt sein Besitztum, seinen Schatz los, ist großzügig. Dabei sieht Schmid jedoch das Klischee vom geschäftstüchtigen Juden als gegeben, baut darauf auf. - Der Verzicht erfolgt durch Ernsts Auflösung der Verlobung. Die Großzügigkeit/Offenheit kommt in dem Absätzen vor, in denen Ernsts Vater als Jude sagt, Christen aus seinem Betrieb zu ihrem Glauben zurückzuverhelfen.
In einem Abschnitt lässt Schmidt seine Protagonisten die jüdische und christliche Religion als gleichwertig beschreiben, hebt die notwendige Toleranz zwischen den Menschen hervor. Ganz gleichwertig erscheinen die Aussagen in diesem Bereich nicht. Vor allem aber dehnt Schmidt diese Toleranz nicht auf Atheisten aus, die eher als Feinde beschrieben werden.
Hervorzuheben ist die beschriebene Denkweise dieser Zeit. Wenn der Bruder einen Mann zu einem Duell auffordert, weil dieser bei einem Spaziergang mit seiner Schwester gesehen wurde und dadurch die Ehrbarkeit von dieser in Frage gestellt werden könnte.