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Werke von Maximilian Schmidt

 

Maximilian Schmidt
 
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Das Christkindlansingen

Über das Christkindlansingen schreibt Maximilian Schmidt im Buch Die Christkindlsingerin. Dieser Brauch ist heute in der beschriebenen Weise nicht mehr üblich. Überlebt hat er unter diesem Namen in Form von Weihnachts- und Adventskonzerten, Krippenspielen und ähnlichem.

  [...] stand eine kleine, blaugestrichene, halb in rotes Tuch eingewickelte Wiege [...] schöne, künstliche Blumen waren darin um ein weißes Kissen angebracht, auf dem das Christkind zu ruhen bestimmt war [...] die Wiege mit seidenen Bändern zierlich umschlungen, um das Wiegen zu erleichtern[...] Es ist nämlich im bayerischen Walde Sitte, daß vor dem Christfeste junge Mädchen mit einer solchen Wiege von Haus zu Haus gehen, um das Christkindl anzusingen. Man sieht diese „Christkindlsingerinnen“ gern kommen, ergötzt sich an ihrem Gesange und beschenkt sie dann mit Geld.

  [...] Lied, welches in einfacher Volksweise die freudige Ankunft des heiligen Christ verkündete.

Mitten in der Nacht
Sind d’ Hirten erwacht.
Sie können kaum schnaufen
Vor Rennen und Laufen
Dem Krippelein zu,
Der Hirt und sein Bu.

Gar lieblich und schön
Am Kripplein thut stehn
Maria, die Reine,
Im Heiligenscheine
Und will sich bemüh’n
Vor’m Kindlein zu knie’n.

Ei, Büblein, komm nah,
Was finden wir da?
Ein herzigs schön’s Kindlein
In schneeweißen Windlein,
Auf Stroh und auf Heu,
Hold lächelnd dabei.

Ei, daß Gott erbarm!
Die Frau ist so arm!
Sie hat ja kein Pfännlein,
Zu kochen ein Müslein,
Kein Mehl und kein Schmalz
Und kein Breserl Salz.

Da hatten gar schnell
Die Hirten zur Stell:
Milch, Honig und Butter,
Und gaben’s der Mutter
Mit freudigem Sinn
Und knieten sich in.

Und Engleingesang
Hoch oben erklang:
Frohlocket und singet,
Christkindelein bringet
Erlösung zurück
Und himmlisches Glück!

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