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Jakobifest bzw. Hirtenkirta auf dem Dreisessel(aus dem Buch Der Mautner-Flank) Dieses „Jakobifest“ ist nichts anderes als der sogenannte „Hirtenkirchtag“ (Almenkirta), wie er auch im Hochgebirge von den auf den Bergweiden den Sommer über verweilenden Hirten gefeiert wird. Hier auf diesem Grenzberge kamen die Hüter der jungen Stiere, welche zu Berge getrieben werden, an diesem Tage seit unvordenklichen Zeiten zusammen und vergnügten sich mit besserem Essen und Gespräch, vielleicht bei einer Zither oder Pfeife. An sie schlossen sich Gäste aus dem Thale an, die ihnen die Lebensmittel zugetragen hatten, und so wurde es Sitte, am St. Jakobstage sie auf ihrer einsamen Höhe zu besuchen und den Tag oben in der frischen Bergluft bei der herrlichen Fernsicht zu verbringen. Zugleich begrüßten sich dabei die Nachbarn der drei Länder und freuten sich in friedlichster Weise ihres Lebens. Heutzutage bilden zwar auch noch die Hirten den Mittelpunkt des Festes, ihnen gesellen sich aber oft über fünfhundert, ja sogar tausend Personen der nächsten Orte aus den drei Landen zu. Wirte, Bäcker, u. s. w. ziehen mit ihrer Ware zu Berg, Hütten sind errichtet, man bringt Musikanten mit, lagert auf dem Gestein, schaut ins Weite, trinkt, tanzt und macht mit den Nachbarn gute Bekanntschaft, bis man am Abend vergnügt scheidet, während die Hirten oben noch ein Freudenfeuer anschüren und den Gästen nachjauchzen. |