[Diesen Brief konnte ich nur anhand des folgenden Briefs rekonstruieren.]
Brief vom 17.05.1999
"Ein Messer wetzt das andre und ein Mann den andern". (Spr 27, 17)
Hallo Michl!
vielen Dank fuer Deine Antwort! Sie war ganz interessant und ich
koennte auch noch einiges anmerken, aber ich glaube, das lohnt sich
nicht, da wir eh' ziemlich der gleichen Meinung sind. Wo scheinbar
Widersprueche auftreten, reden wir ein bisschen aneinander vorbei
(jeder meint was anderes).
Insgesamt ist mir aufgefallen, dass Deine Argumentation besser
aufgebaut ist als Christian's und das du diesen Text ueber die
Herkunft des Boesen besser durchdacht hast als man ihm ansieht :-).
Aber trotzdem noch ein paar Fragen:
Was meinst Du damit, Bibeltexte auch "wissenschaftlich" zu sehen
gelernt zu haben?
Welche Folgerungen ziehst Du aus Deiner Festellung, dass Paulus
"eben nur ganz Mensch, mit allen Fehlern und Makeln" war?
Versuch bitte nicht, rein aus der Fragestellung schon etwas ueber
meine Meinung herauszulesen... :) - mich interessieren Deine
Antworten.
Zu Glaube/Verstand auch noch eine Anmerkung: Bei dem Ausspruch des
Papstes werden sie gleichwertig eingestuft. Das halte ich fuer falsch,
ich wuerde das zu 51/49 % in Richtung Glaube verschieben (manchmal
braucht man auch 100% Glaube, weil der Verstand sich gar nichts mehr
vorstellen kann :). Der Verstand hat seine Tuecken (selbst schon
erlebt), deswegen auch die Ermahnung in den Spruechen "Verlass dich auf
den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen
Verstand" (Kap. 3,5). Deswegen ist der Verstand trotzdem nuetzlich
und ihn ganz auszuschalten waere genauso Schrott wie sich nur noch auf
ihn zu verlassen. Das ist m.E. Christians Problem: Er hat
(hoffentlich: noch) nicht erkannt, wo die Grenzen des Verstandes
liegen.
Kurz (meine Meinung/Haltung): Der Verstand muss sich dem
Glauben unterordnen.
So, das wars schon wieder. Naechsten Mi (19.05) haben wir von Campus
Semestereroeffnungsparty im Amberger Stadl (Studentenwohnheim an der
Steinernen Bruecke) - Du bist selbstverstaendlich auch herzlich
eingeladen. Zeit: ab 21 Uhr.
Viele Grüße,
Wolfgang
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